November 2023 - Die Vorbereitungen für das neue Busnetz Kylltal in der Verbandsgemeinde Gerolstein und darüber hinaus laufen auf Hochtouren. Was im Betriebshof des Busunternehmens Linden Reisen GmbH & Co. KG in Stadtkyll gerade los ist, wann Busse blau-weiß lackiert werden, warum Fahrpläne getestet und wie Haltestellenmasten installiert werden, erklärt Busunternehmer Marco Krebs im Kurzinterview.

Das Busunternehmen Linden Reisen GmbH & Co. KG aus Stadtkyll in der Eifel hat im Dezember 2022 den Zuschlag für das Busnetz Kylltal erhalten. Damit wird es ab Sonntag, 10. Dezember 2023, im Gebiet zwischen Hallschlag, Jünkerath, Üxheim, Gerolstein und Densborn die 17 neuen Buslinien des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT) betreiben. Das regional ansässige Unternehmen fährt bereits seit vielen Jahren beispielsweise zwischen Gerolstein und Dreis-Brück oder zwischen Daun und Stadtkyll im Gebiet des VRT. Wie sich das Unternehmen derzeit auf die Übernahme der stark ausgeweiteten Fahrtleistung vorbereitet, erzählen Marco Krebs, Geschäftsführer von Linden Reisen GmbH & Co. KG, und Bianca Klinkhammer, die Koordinations-Assistentin des Unternehmens, im Interview.

Herr Krebs, wo stehen Sie gerade in der Vorbereitung auf das neue Busnetz? Sind z.B. schon alle Busse blau weiß lackiert?
MARCO KREBS: Wir haben in den letzten Wochen und Monaten zusätzliche Fahrzeuge bestellt, welche jetzt nach und nach mit neuen Druckern ausgestattet und blau-weiß lackiert werden. Der ein oder die andere wird vielleicht auch schon einen davon vorab nutzen, da zum 10. Dezember ja alle unsere Fahrzeuge in diesem einheitlichen Design unterwegs sein werden. Außerdem finden derzeit viele Ortstermine an neuen Haltestellen statt. Gemeinsam mit den VRT-Planern, der Kreisverwaltung, der Polizei, dem LBM und den Ortsverantwortlichen. Außerdem bestellen wir gerade auch alles, was wir für die neuen Haltestellenschilder brauchen und prüfen die Fahrpläne. Damit die Fahrtzeiten und Umstiege passen und wirklich alle Kindergärten und Schulen berücksichtigt wurden und so weiter.

Was war oder ist für Sie derzeit die größte Herausforderung?

MARCO KREBS: Ein neues Busnetz zu übernehmen ist zwar eine große Herausforderung, die wir mit großem Respekt angehen. Allgemein sehen wir der Sache aber sehr positiv entgegen. Wir fahren schon heute sogenannte Interimsvergaben, welche bereits stärkere Abstimmungen mit dem VRT und der Kreisverwaltung verlangen, als ein komplett eigenwirtschaftliches Busangebot. Da haben wir schon viel gelernt, kennen die Abläufe und die nötige Kommunikation. Die Abstimmungen funktionieren sehr gut, daher glauben wir, dass auch die Zusammenarbeit im neuen Busnetz gut laufen wird. Zudem haben wir und unser Fahrpersonal die nötige Ortskenntnis. Außerdem werden wir von unserem engen Partnerunternehmen Busreisen Niesen unterstützt.

BIANCA KLINKHAMMER: Für die Kunden wird sich schon einiges ändern, auch an den Linienverläufen, die werden sich teilweise umstellen müssen. Vor allem haben Kunden aber den enormen Vorteil der allgemeinen Ausweitung des Fahrtenangebots. Sie können dann von früh bis spät und auch zwischendurch mit dem Bus fahren. Bisher gab es vor allem in den Ferienzeiten viel weniger Angebot.

Wie lernen die neuen Fahrerinnen und Fahrer, wo sie am 10. Dezember entlangfahren müssen?

MARCO KREBS: Unser neues Fahrpersonal haben wir in zwei Offensiven erfolgreich angeworben. Es ist überwiegend deutschsprachig, ganz wenige lernen die Sprache gerade noch. Das erleichtert uns die Kommunikation und auch das Beibringen der neuen Strecken enorm. Die meisten kennen sich in der Region schon aus.

Den Neuen bieten wir schon heute begleitete Fahrten mit ehemaligen Fahrern von uns an, die sie unterstützen. Darunter sind Fahrer, mit denen ich selbst groß geworden bin, und wir haben auch nach ihrer Arbeitszeit noch so ein gutes Verhältnis, dass sie sich bereiterklärt haben, als Seniorberater und Linienbegleiter halbe Tage mitzufahren.

Was halten Sie vom RufBus Konzept?

MARCO KREBS: Wir sind gespannt zu sehen, wie das RufBus-Angebot bei uns angenommen wird. Wir arbeiten hier sowohl mit eigenem Personal und Fahrzeugen als auch mit Taxiunternehmen zusammen, da es noch schwer abzuschätzen ist, wie viel Bedarf bestehen wird. Wir hoffen natürlich, dass die Kunden die RufBusse als Zugang zum weiteren öffentlichen Nahverkehr erkennen und nutzen werden.

Wie wird die Kundenbetreuung funktionieren?

BIANCA KLINKHAMMER: In den ersten Wochen des Busnetzstarts können wir bei Bedarf von den Kollegen und Kolleginnen aus unserem Reisebüro zusätzlich unterstützt werden, falls sich das Anfrage-Aufkommen steigert. Da werden wir den Kunden direkt oder über den VRT schnell und kompetent antworten können. Und sollte es anfangs wirklich mehr werden, als wir direkt bearbeiten können, bitten wir die Kunden schon heute um etwas Geduld und Verständnis. Wir sind aber überzeugt: das wird sich einpendeln. Wir hoffen da auf konstruktive Rückmeldungen und dass die Fahrgäste mit uns zusammenarbeiten und sich ggf. mit Verbesserungsvorschlägen gern an uns wenden.

Weitere Informationen zu allen neuen Linien des neuen Busnetzes Kylltal und dem RufBus-Konzept finden Interessierte unter www.vrt-info.de/busnetz-kylltal

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